Dienstag, 31. März 2009

koh pagnan I

Die Insel bestand aus jungen, heißen Menschen, weißen Sandstränden, Palmen, ständiger Hitze, kübelweise Alkohol, Drogen und Parties.
Es war der erste Abend und meine neue Zimmergenossin hatte sich verabschiedet und ich musste wach bleiben, um das Finale zu sehen- Deutschland gegen Spanien. Und ich kam mir ein wenig verloren vor und dachte, dass ich eine Runde drehen würde, um Mut aufzubauen und mich dann einfach zu einer Gruppe dazugesellen würde. Und da sprach mich der Kanadier an und ich war in dem Moment nur dankbar, dankbar, dass jemand da war. Er hatte lange, dunkelblonde Haare und ein komisches Haarband, ich fand ihn nicht attraktiv, aber er sagte, ich solle mich doch zu ihnen setzen und mit ihnen trinken. Und seine Kumpels waren recht sexy. Und dann redeten wir und tranken und irgendwann meinte er, er hätte mich am Strand gesehen und ich hätte ihn umgehauen. Und ich musste daran zurückdenken, wie ich den Strand entlanggelaufen war, zwischen schmalen, durchtrainierten Mädchen und mir wie ein Walross vorgekommen war daneben. Und ja, natürlich tat das gut.
Und dann waren die anderen auf einmal weg, mit zwei englischen Tussis, die mich an Playboy- bunnies erinnerten um Pilzcocktails zu trinken und wir blieben zurück und er küsste mich und dann fuhren wir mit seinem Roller zu seinem Hotel. Ich versuche mich zu erinnern, aber ich glaube, ich dachte einfach - nichts. Nicht gut, nicht schlecht, nicht ja, nicht nein. Als hätte ich mein Leben sowieso nicht in der Hand, als müsste ich mich dem unterwerfen, was andere über mich entschieden. Wenn er mich wollte, sollte er mich haben. Es ergibt keinen Sinn, aber ich glaube, es kommt der Wahrheit am nächsten.
Die Erinnerung ist trügerisch. Wir können Dinge verzerren, wie wir es wollen, Dinge kleinreden, verdrängen oder aber hervorzerren und aufbauschen. Wir können uns unsere Wahrheit selbst erschaffen.
Über das was in dem Hotelzimmer passierte, schrieb ich in mein Tagebuch:
>The really bad thing? I was lying. I was lying and god, he believed it. Well, he wanted to, needed to. I was the trophee he needed to feel good about himself and to show off in front of the others. So of course told him I loved it and I wanted it and it was great and he notices I enjoyed it, being sincere and smiling when he was in me. Two guesses on that: a) I'm an incredible actress b) he saw what he wanted to see. I'm sure it was the latter. Coz I was in agony. The only things I was thinking was a) why can't he just jerk off and be done? b) I should get money for this c) oh god, not another round d) what the fuck am i doing here? e) I should just drown myself and be done with it f) what the FUCK am i doing? g) why the fuck am i doing it?
And when he asked of course I lied. Although I always claim i don't do it. But come on, should I make him feel like he raped me? I wasn't saying no. I was just letting him do what he wanted with me. And I don't know why<>Overreacted a bit last night I think. Was just so tired and exhausted. An it's so annoying I still have trashfucks. Guess it's hard to change your habits<
Ob es jetzt also schlimm war oder nur ärgerlich, aber gleichgültig? Keine Ahnung. Dass ich nicht mehr darüber nachgedacht hab, spricht allerdings für letzteres. Und es geht nicht wirklich unter die Haut. Es bedeutet tatsächlich nichts.
Die objektiven Fakten. Er hatte ein ziemliches Durchhaltevermögen. Haben sicher eine Stunde non-stop gevögelt und immer wenn ich dachte, ok, Ende, konnte er schon wieder. Und ich fand ihn nicht attraktiv, es bedeutete mir nichts, es machte mich nicht an und es tat mir weh. Aber trotz allem- ich glaube völlig egal, gleichgültig.

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