Samstag, 9. Mai 2009

koh pagnan II

Man müsste sich schon sehr anstrengen auf Koh Pagnan ein Kind von Traurigkeit zu sein. Ich zog lieber mit meiner Zimmergenossin durch die Gegend, ließ mir von Kerlen Alkohol ausgeben, tanzte am Strand und stürzte mich nachts in die Fluten. Ich verlor meine Zimmergenossin aus den Augen und landetete mit einem Franzosen auf einer Poolparty. Den Franzosen ließ ich allerdings schnell sitzen, denn wer da war, war nicht der Kanadier, dafür aber seine zwei recht heißen Kumpels. Wir tauschten ein paar Worte aus, dann stieß mich D. in den Pool und fiel hinterher. Und er war nicht der heißeste Typ auf Erden, aber er hatte etwas, das mich umhaute, eine Sorglosigkeit und gleichzeitig ein Lauern, die Aura eines Sunnyboys und gleichzeitig die eines Arschlochs. Und als wir uns im Wasser gegenüberstanden küsste ich ihn einfach. Ihm fiel dann bald auf, dass er sich den Zeh angeschlagen hatte und blutige Schlieren durch das Wasser des Pools zog und als wir aus dem Pool geklettert waren, sah er mich an mit diesem verdammt heißen Grinsen und fragte, ob ich ihn geküsst hätte und ich sagte, hauchte, ja. Und dann sagte er, ich solle lieber schnell abhauen, weil er sonst nicht wisse, was er mit mir machen würde. Und das machte mich so.... verdammt...geil. Wir gingen auf sein Zimmer und um ehrlich zu sein, sind die Erinnerungen vom Alkohol verwischt, aber was ich weiß ist, dass es geil war, jede einzelne Sekunde lang. Es war alles...richtig, seine Bewegungen, die Stellen an denen er mich anfasste trieben mich in den Wahnsinn, seine Worte, seine Küsse- es war berauschend und umwerfend und alles passte.

Er wollte, dass ich blieb und ich hatte aber die Schlüssel zu A. und meinem Zimmer, also ging ich. Und wollte aber nur bleiben und mit ihm ficken, mich mit ihm auf den weißen Laken wälzen, den ganzen Tag, die ganzen nächsten Tage.

Und eigentlich hasse ich die Geschichte zu sehr, um ausführlich darüber zu schreiben. Wir hatten nach 2 Tagen noch einmal Sex, der auch fantastisch war, ohne mich zu kennen schien er mit anhieb die richtigen Knöpfe zu drücken. An dem Abend fiel er davor vom Roller und ich musste ihn mit offenem Knie zum Arzt bringen und seine Hand halten und in mir weckte das so eine tiefe Verbundenheit. In ihm weckte es nichts, nicht einmal Dankbarkeit. Und ich war...verrückt nach ihm, besessen. Ich wollte sein Hündchen sein, sein Retter, sein alles. ich hätte ihn bis ans Ende der Welt getragen. Und ich sah mich von außen an und war fast entsetzt und konnte dennoch nichts daran ändern.

Ich sah ihn nach einer Woche wieder, in Chiang Mai, in einer Bar. Für 20 Minuten war ich der glücklichste Mensch der Welt, dann versetzte er mich, dann erschien er wieder, dann verschwand er wieder, dann...erschien er wieder, aber wollte, dass ich ihm zwei viel zu heiße Holländerinnen vorstellte, die ich von einem Trek kannte. Und dann verschwand er endgültig. Und ich war ein Wrack. Jedensmal wenn er verschwand war ich ein Wrack und jedesmal wurde es schlimmer. Er ließ mich einfach alleine, ich war ihm egal, so egal, so egal, dass er mit mir spielte und mich dann einfach auf der Straße liegen ließ. Ich ging in mein Zimmer und hatte das Gefühl, dass die Wände einstürzen würden. Ich konnte nicht mehr atmen. Ich stand auf und lief herum und dachte, ich muss meinen Kopf gegen die Wand hauen, ich dachte, ich muss meine Nagelschere nehmen und sie mir in die Handgelenke rammen. Ich hatte solche Angst mir selbst weh zu tun, dass ich mich vor meine Tür setzte und wartete bis jemand kam, den ich kannte.

Es war dieses Gefühl nichts wert zu sein, nichts zu bedeuten, nie etwas zu bedeuten. Ich glaube das war es. Es ist lange her. Es war nicht gut, aber es ging auch vorüber.

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