Donnerstag, 2. Oktober 2008

intermezzo

Zu einer Zeit, als A. und ich in einer Phase des "offs" waren, hatte ich Sex mit einem sehr heißen Brasilianer. Es war entspannend, weil er A. so unähnlich war.
Er war extrem gut bestückt und der Sex war -oh Wunder- nicht dysfunktional. Ich habe insgesamt mit drei Südamerikanern geschlafen bis jetzt, was nicht repräsentativ ist, nur dass meine Erfahrung immer dieselbe war. Dass es ihnen im Bett immer nur um sie selbst und ihre Befriedigung geht.
Wir gingen ins Bad und er wollte, dass ich an ihm runtergehe. Noch eine dieser Wahrheiten ist, dass ich mir das immer von A. gewünscht hatte, dass er mir Befehle gibt. Es machte mich an. Nur dass ich, als ich unten war, nicht das Gefühl hatte, ihn irgendwo hinzubringen. Ich ging wieder hoch und fragte, was ich falsch mache. Er fragte, oh, willst du denn, dass ich komme? Ich dachte, will ich das? Ich dachte, ich will, dass ich einen Mann zum kommen bringen kann und dass jeder Typ sagt, ich würde einen fantastischen Blow-job geben.
Ich ging wieder runter und er half mit der Hand nach. Ich fand es lächerlich und in gewisser Weise auch demütigend.
Dann gingen wir ins Wohnzimmer. Es war spät in der Nacht und im Nachhinein bin ich froh, dass keiner rein kam. In dem Moment war mir das gar nicht so bewusst, ich war zu betrunken, zu bekifft und zu gleichgültig. Ich konnte nicht auf ihm sitzen, er war zu groß und es tat unerträglich weh. Also nahm er mich von hinten. Das war das erste Mal und ich fand es sexy.
Danach stellte ich ihm meine Standardfrage, wieso ich, was er an mir fände. Lächerliche Fragen für mein Selbstwertgefühl. Er war der Einzige, der nicht mitspielte. Er sagte, er habe das gebraucht und ich offensichtlich auch und das sei alles. Ich fand es wahnsinnig...erleichternd. Es ist schwer, das zu erklären, aber ich hatte das Gefühl, dass er den Sex dahinstellte, wo er hingehörte und ihm das Bedeutungsschwere nahm.
Er war der einzige Kerl mit dem ich mich danach besser verstand als vorher. Wir gingen völlig locker und unbeschwert miteinander um, machten blöde Witze, hatten eine Menge Spaß und ich mochte ihn wahnsinnig. Manchmal wenn ich ihm den Rücken zukehrte, dachte ich daran und dann dachte ich, vielleicht denkt er auch daran und da war ein kleines Prickeln, was unsere Beziehung bereicherte.
Zwischen uns passierte nichts mehr, aber als die Hostelmami meinte, wie heiß er doch sei, musste ich daran zurückdenken und irgendwie fühlte ich mich saugut.

Keine Kommentare: