Donnerstag, 25. September 2008

vom ablenken

H. war seit 5 Tagen weg. Ich befand mich mit ein paar Leuten aus dem Hostel in einem irischen Pub und ich war fest entschlossen mich zu amüsieren. Ein Typ forderte mich auf zu tanzen. Er war Neuseeländer, nicht hässlich, dunkelhaarig und groß und sein Gesicht war ok bis auf die Aknenarben. Er hieß Ash und war besoffen. Wir tanzten und ich dachte, ich nutze die Gelegenheit, um kostenlos ein Bier zu trinken. Dann dachte ich, ich nutze die Gelegenheit, um mich abzulenken. Also küsste ich ihn. Er konnte nicht küssen. Sein Freund kam vorbei. Er war dunkelhaarig und verdammt gut aussehend. Er flirtete mit mir. Vermutlich war ich es, die ihn küsste. Er lachte. Natürlich küsste er auch noch verdammt gut. Ich dachte, typisch.
Und dann wollten sie gehen. Es gab noch einen dritten, der war blond gefärbt. Ich ging mit ihnen. Ich fand es herrlich unvernünftig. Außerdem war ich nicht in Neuseeland um zu denken. Sie wohnten in einem Studentenhaus und wir liefen durch die dunklen Straßen. Ich habe keine Ahnung, wie die beiden anderen hießen. Ich nenne sie Sailor und Blondie. Sailor war der heiße Freund. Angeblich hatte er Regatten gewonnen. Er fragte mich, ob ich Sex haben würde mit Ash. Ich sagte, vielleicht. Ich dachte, wieso denkst du, latsche ich sonst mit euch mit, du Trottel?
Wir fuhren mit dem Fahrstuhl zu ihrer WG. Es gab einen 4. Mitbewohner, einen süßen Typen, der an einer Bar arbeitete und uns Shots machte. Nicht, dass Ash einen gebraucht hätte. Ich schon. Ich dachte, ich bin zu nüchtern. Ich saß zwischen Sailor und Ash auf dem Sofa. Dann küsste ich Ash. S. küsste mich. Sie fingen an mich auszuziehen. Ich kann nicht bürgen für die Richtigkeit jeder einzelnen Aussage. Vieles ist in der Dunkelheit des Vergessens verschwunden. Was ich weiß, ist, dass ich irgendwann im BH war. Und der war weiß und nicht besonders sexy. Ich dachte, hier tue ich etwas Verruchtes und trage einen weißen, dreckigen BH. Sie zogen ihn mir aus. Dass vier Jungs sich meine Brüste anschauen würden, gefiel mir allerdings auch nicht. Ich zog mir die Decke drüber. Einer sagte, dass das ja nicht das erste Mal sei, dass sie Brüste sähen. Sie waren alle ein Jahr jünger als ich. Vermutlich dachten sie, sie müssten das erwähnen. Ich glaube sie machten positive Kommentare. Ich weiß nicht mehr.
Dann machten sie das Licht aus. Ich glaube sie verstanden, dass ich mich unwohl fühlte. Wir gingen in S.'s Schlafzimmer. Nicht der vierte Junge, aber wir anderen. Ich lag auf dem Bett und ich weiß nicht mehr genau, was da passierte. Wir machten rum, ja. Und irgendwann sah ich, dass ein Porn läuft. Und ich dachte, scheiße, wieso läuft ein Porn, reiche ich ihnen nicht? Ich dachte, dass ich kein Pornhäschen bin. Ich habe die Geschichte S. erzählt, einem Freund aus Singapur und er sagte, na ja, es war doch pornomäßig. Ich sagte ihm, nein. Weil ich beteiligt gewesen sei. Besser konnte ich es nicht erklären.
Ich zwang sie den Porno auszustellen. Er machte, dass ich mich schäbig fühlte, statt verrucht. Ich weiß, dass eine Situation wahnsinnig komisch war. Ich mache es nur, wenn genug Kondome da sind, sagte ich. Und da hielten sie mir alle drei Kondome ins Gesicht. Voller Stolz und Zuversicht. Nach der Sache mit dem Porno sagte ich, nein, das wolle ich nicht. Blondie sagte ok, is gut und Jungs, sie hat nein gesagt. Irgendwie war das süß. S. sagte, ach was, die will noch. Eigentlich weiß ich immer noch nicht so richtig, wer recht hatte. Ich glaube Blondie ging dann raus, aber ich bin mir nicht sicher. Ich weiß, dass S. das Kommando übernahm und die Stellungen bestimmte und koordinierte.. Erst hatte ich seinen Schwanz im Mund und A. nahm mich von hinten. Und dann saß ich im umgekehrten Cowboy auf jemanden. Es ist alles verschwommen. Ich weiß auch gar nicht, was ich fühlte. Ob ich es mochte oder nicht. Es war vermutlich, wie später auch häufig, dass ich es weder völlig genoss, noch, dass ich es nicht mochte. Ich wollte Erfahrungen sammeln, ich wollte Dinge tun, die andere nicht tun. Ich hatte diesen innerlichen Druck, etwas nachholen zu müssen, aufholen, überholen.
Trotzdem lag ich dann mit Ash in dessen Bett und heulte. Ich glaube aber, dass es an H. lag. Am Alkohol. Ash schloss die Zimmertür ab. Ich lag auf dem Rücken und er fing an mich zu rammeln. Das ist das passende Wort. S. klopfte an die Tür und fragte, was er mache. We're talking, rief Ash. Ich dachte, yeah right. Ich glaubs nicht, dachte ich. Es war egal.
Irgendwann störte Ash das ständige klopfen und er hörte auf und öffnete. Dann schlief er glaub ich ein. Draußen stand S. und lachte. Er fragte, ob Ash gekommen sei. Ich sagte, ich glaube nicht. Er lachte noch mehr. Ich wusste, dass er der Typ war, der die Mädchen kriegt und Ash derjenige der zu besoffen ist und nicht heiß genug. Und er hatte den größeren.
Wir gingen aufs Sofa und hatten Sex. Ich dachte er wolle versuchen, jede Stellung der Welt heute Nacht auszuprobieren. Allerdings fand ich es sehr entspannend, dass er die Führung übernahm und ich nichts tun musste, außer zu gehorchen. Er versuchte, in meinen After einzudringen. Es tat weh. Ich sagte, es tut weh. Er glitt vorne rein und fragte, ob das besser sei. Zwschendurch blies ich ihm einen. Es war ein bisschen hektisch, aber irgendwie tat es mir gut, funktionierenden Sex zu haben mit jemanden, der wusste was er tut und sich genau das nahm, was er wollte. Irgendwo war es entlastend und auch wenn das Wort seltsam klingt, lehrreich. Irgendwann kam er wohl. Mir fiel es vor allem damals schwer, das festzustellen.
Ich schlief in Ash's Bett und am nächsten Morgen fuhren sie mich zum Hostel zurück. Als ich mich im Spiegel ansah, sah ich aus, als wäre ich von Vampiren angefallen worden. Ich hatte Knutschflecken auf dem Hals und einen großen auf meiner linken Brust.
Ich dachte, jetzt bin ich erst zwei Wochen in Neuseeland und habe schon mit drei Typen geschlafen und einen flotten Dreier gehabt. Irgendwie fühlte sich das gut an.

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